PROGRAMM
Johann Sebastian BACH
1685 – 1750
Präludium & Fuge D-Dur BWV 532
Arioso aus BWV 1059
Concerto in a-Moll nach A. Vivaldi BWV 593
Ohne Bezeichung – Largo – Allegro
Ludwig VAN BEETHOVEN
1770 - 1827
Aus den Fünf Stücken für Flötenuhr WoO 33
Allegro non più molto
Allegro
Alexandre GUILMANT
1837 – 1911
Communion in G
Naji HAKIM
*1955
Arabesques
Prélude
Pastorale
Libanaise
Arabesque
Litanie
Rondeau
Für die 70 glücklichen Musikbegeisterten, die wegen der Abstandsregeln zugelassen waren, endete mit Johannes Bergers Orgelkonzert am 24. Oktober eine lange coronabedingte Zwangspause. Sie durften in der Dachauer Pfarrkirche konzertante Orgelmusik von hohem Rang genießen. Berger bot ein in Jahrhundertschritten bis in die Gegenwart reichendes, äußerst anspruchsvolles Programm.
Schon die Eröffnung mit Johann Sebastian Bachs Präludium & Fuge D-Dur wurde zur Festmusik, die die Erwartungen hoch angesetzt hat. Bachs "Arioso" (BWV 1059) und sein "Concerto in a-Moll nach A. Vivaldi" bestachen durch reiche Klangfülle. Bei Beethovens "Stücken für Flötenuhr" waren die traumhaft schönen Flötenregister der Orgel zu bewundern. Aus dem 19. Jahrhundert bot Berger dann zur Bezauberung der Zuhörer Alexandre Guilmants "Communion in G".
Der grandiose Glanzpunkt am Schluss des Abends stammte von dem erst 1955 geborenen Naji Hakim. Johannes Berger hatte sich für dessen Orgelsuite "Arabesques" entschieden. In deren sechs Sätzen vermischen und ergänzen sich Jazz und mediterrane Volksmusik. Anmutige Melodien, verblüffende Harmonien und plötzliche Tempiwechsel ziehen unweigerlich jeden Musikliebhaber in ihren Bann. Auch mit diesen Stücken zeigte sich die klangliche Vielfalt der Kaps-Orgel. Dem hochbegabten und musikalisch sehr reifen Interpreten Berger gelang es, tolle Registrierungen zu wählen.
Zum Ohrenschmaus gesellte sich an diesem Abend zum ersten Mal auch eine Augenweide. Der Altarraum der Kirche war in warmes rotes Licht getaucht. Die Zuhörer bedankten sich beim Künstler mit stehenden Ovationen.