Bisher war der große Pfarrsaal im 1. Obergeschoss des Pfarrheims St. Jakob nur über eine Treppe zu erreichen. Demzufolge waren Menschen mit einer Gehbehinderung von sämtlichen hier stattfindenden Veranstaltungen ausgeschlossen. Das war zweifellos ein unguter Zustand. Die Kirchenverwaltung St. Jakob hatte darum seit langem überlegt, wie man endlich Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer und Rollatorbenutzer (und auch für Besucher*innen mit Kinderwagen) schaffen könnte.
Dr. Günter Strittmatter von der Kirchenverwaltung St. Jakob hat schließlich die Initiative ergriffen und verschiedene Lösungen zum Bau eines Aufzuges geprüft. Er erklärt: „Ein Aufzug im Innern des Gebäudes wäre machbar gewesen, allerdings wäre im ‚Prälaten-Zimmer‘ Platz verloren gegangen. Ebenso wäre der Raum neben der Küche, in dem sich Kühlschrank und Getränkelager befinden, weggefallen. Die Kosten für diese Variante hätten sich auf ein Mehrfaches der Kosten der anderen Lösungen belaufen. Bei einem Aufzugturm im Innenhof hätte ebenfalls viel Fläche geopfert werden müssen, die Kosten wären ca. doppelt so hoch wie bei der letztlich von der Kirchenverwaltung gewählten Lösung. Entschieden hat die Kirchenverwaltung sich für einen Kabinenaufzug im Innenhof.“
Der Zugang zum Innenhof ist von der Wieningerstraße her barrierefrei möglich. Und die Angst, der schöne Hof könnte durch den Bau verschandelt werden, ist verflogen. Denn jetzt kann man sehen: der Aufzug fügt sich wunderbar in das Ensemble ein.
Mehrere spendable Sponsoren (die „Aktion Mensch“, die Stiftung Hans und Rosa Eben, die Stiftung Soziales der Sparkasse, die Volksbank Raiffeisenbank und die Hans Rapp Stiftung) sicherten ursprünglich die Finanzierung. Allerdings verzögerte ein Einspruch ‚aus architekten-urheberrechtlichen Gründen‘ gegen das Bauvorhaben im Innenhof vorübergehend den Baubeginn. Der Einspruch wurde zwar abgewiesen, aber durch den Aufschub ließen sich die anfänglich angesetzten Investitionskosten leider nicht ganz einhalten.
Zu guter Letzt steht der großartige Pfarrsaal jetzt wirklich allen offen. In Grußworten beglückwünschten Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Oberbürgermeister Florian Hartmann die Pfarrei zu der Verbesserung. Das Dachauer Blechbläserensemble sorgte für den feierlichen Rahmen. Für entscheidende Impulse dankte Pfarrer Borm besonders Herrn Dr. Strittmatter und der Kirchenverwaltung sowie Herrn Thilo Wimmer von der Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung der Caritas Dachau.