Eine schöne Gelegenheit, sich eine kleine Auszeit vom Marktsonntags-Trubel zu nehmen, bot die "Offene Kirche" zum Thema FRIEDEN.
Am Mittelgang entlang wurde ich von bunten Zetteln empfangen, auf denen "Frieden" in den unterschiedlichsten Sprachen übersetzt stand. Ich war überrascht, in wie vielen Sprachen mir der Begriff vertraut ist. Und so startete ich meine große Runde von Station zu Station einmal durch das Kirchenschiff.
Auf den Bänken luden Gebete und Geschichten zum Verweilen ein. Auf einer Infotafel war aufgelistet, wo ganz aktuell und oft schon über viele Jahre hinweg Konflikte herrschen - es waren 40 an der Zahl. An einer von Kerzenlicht beleuchteten Ziegelwand konnte man seinen Glauben in Worte fassen, zu Papier bringen und in die Hohlräume der Ziegel stecken. Am wunderschönen Lichtermeer an der Gottesmutter Maria vorbei schwenkte ich in Richtung Beichtstuhl. Wie ein kleines Tonstudio lud dieser ein, sich ältere und aktuelle (Pop)musikstücke anzuhören und musikalisch abzutauchen.
Ich beendete meine Runde an einer zweiten Infotafel mit vielen Adressen, Initiativen und Möglichkeiten zum Thema Frieden.
Und gerade da erkannte ich, wie vielfältig dieser Begriff eigentlich ist. Vermutlich verknüpfen, wie ich, sehr viele Menschen das Wort Frieden automatisch mit Krieg. Aber es bedeutet eben nicht "nur" eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Ländern oder Gruppen. Das Thema ist allgegenwärtig und sowohl im Großen wie im Kleinen zu finden. Bei Freunden, den Nachbarn, den Kindern, innerhalb der Familie, mit sich selbst, mit Gott.
Es war eine schöne und bereichernde Stunde in St. Jakob. In Stille und im netten Plausch mit anderen Besuchern. Vergelt's Gott.