Überschattet von der beginnenden Corona-Pandemie, fanden im Jahre 2020 alle Feierlichkeiten der Karwoche und von Ostern hinter verschlossenen Kirchentüren und damit unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Umso erhebender war es, dass die Pfarrgemeinde von St. Jakob im zweiten Jahr der Pandemie mit einem feierlichen Gottesdienst am Palmsonntag einen sehr ergreifenden Auftakt in die Hl. Woche erleben durfte.
Das Dachauer Blechbläserensemble und Kirchenmusiker Christian Baumgartner an der Orgel sorgten für einen sehr festlichen kirchenmusikalischen Rahmen. Nachdem Herr Pfarrer Dr. Gnan zu Beginn der Liturgie am Haupteingang das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem vorgetragen hatte, segnete er die zahlreichen Palmbüschel, die auf den Stufen zum Altarraum aufgebaut waren. Mehrere fleißige Damen und Herren hatten diese im häuslichen Kreis liebevoll gebunden.
In seiner mitreißenden Predigt betitelte Pfarrer Gnan den Palmsonntag als „Ouvertüre zur Karwoche“, in der die Themen und Motive der kommenden Tage bereits anklingen. Die Spannung von Licht und Dunkel, Freude und Leid, Tod und Leben. Er lud alle Anwesenden ein, Jesus auf seinem Weg in die Hl. Woche im Herzen intensiv zu begleiten, weil Jesus es sei, der auch jeden einzelnen Lebensweg von uns mitgeht.
Am Ende der Eucharistiefeier nahmen viele Gottesdienstbesucher die gesegneten Palmbüschel gegen eine kleine Spende mit nach Hause, um sie hinter das Kreuz im Herrgottswinkel zu stecken oder auf das Grab lieber Verstorbener zu legen. Erst im nächsten Jahr werden die Zweige durch neue ersetzt.
Die gesegneten Palmbüschel sollen mit ihrer unheilabwehrenden Wirkung das Haus vor Blitz und Unwetter schützen und reichen Segen bringen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Gott in unseren Herzen und Häusern wohnen will, dass er dabei sein will, wenn wir in Sorge und Not sind, wenn wir zweifeln und verzweifeln. Gott glaubt an uns! Wie dringend notwendig ist doch diese Zusage Gottes an uns Menschen und der damit verbundene Segen für uns alle in dieser so arg bedrängten Zeit?