Die Fuggerei wurde von Jakob Fugger im Namen seiner Brüder im Jahr 1521 gestiftet und besteht aus 142 verschieden großen Wohnungen. Nur unter bestimmten Voraussetzungen werden die günstigen Wohnungen, mit einer Jahreskaltmiete von 0,88 Euro, an bedürftige Augsburger Bürger vergeben. Sie müssen katholisch sein, und sie müssen sich verpflichten, dreimal täglich für die Verstorbenen der Familie Fugger folgende Gebete zu sprechen: ein „Vaterunser“, ein „Gegrüßet seist du, Maria“ und das Glaubensbekenntnis.
Da die Fuggerei ursprünglich kein eigenes Gotteshaus hatte und nach der Reformation die nahe gelegene St.-Jakob-Kirche evangelisch wurde, handelten die katholischen Fugger und ließen 1582 eine eigene schlichte, nicht wie üblich nach Osten ausgerichtete sondern dem Straßenverlauf angepasste Kirche errichten und haben diese Kirche St. Markus benannt (Foto links). Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts finanziert sich die Fuggersche Stiftung überwiegend vom Ertrag der Forstwirtschaft.
Nach dieser sehr interessanten Führung ging es weiter zum gemeinsamen Mittagessen und einem kleinen Bummel durch die Altstadt Augsburgs. Dort nutzte ein Teil die Gelegenheit zu einem Besuch der Anna-Kirche (Bild rechts), die von den Gebrüdern Fugger gestiftet wurde. Eine andere Gruppe besichtigte die katholische Wallfahrtskirche St. Peter am Perlach mit dem Gnadenbild „Die Knotenlöserin“, einer ungewöhnlichen Darstellung der Hl. Maria.
Bei herrlichem Sonnenschein, einem guten Stück Kuchen oder auch einem Eis auf dem Marktplatz stieg die Vorfreude auf den weiteren Höhepunkt des Tages. Es war der von Frau Renner vorgeschlagene Besuch der Augsburger Puppenkiste mit dem Stück „Hänsel und Gretel“, das laut Beschreibung ein überraschendes Ende nehmen sollte.
Die Augsburger Puppenkiste ist ein Marionettentheater, das seit 1948 Märchen aufführt und im historischen Heilig-Geist-Spital in der Augsburger Altstadt untergebracht ist. Es war eine unvergessliche Vorführung, in der wir uns alle wieder in die Kindheit zurückversetzt fühlten. Mit leuchtenden Augen, roten Bäckchen und vielen Eindrücken fuhren wir nach der Vorstellung nach Dachau zurück.