Das Erzbistum München und Freising trauert um den emeritierten Papst und ehemaligen Münchner Erzbischof Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren in Rom gestorben ist.
Der aus dem oberbayerischen Marktl stammende Joseph Ratzinger hatte das Erzbistum von Mai 1977 bis Februar 1982 geleitet. Als Papst hatte er acht Jahre lang das höchste Amt in der katholischen Kirche inne. Mit seinem Denken hat er Kirche und Theologie nachhaltig geprägt.
Zum Tod von Benedikt XVI. erklärt der Erzbischof von München und Freising und der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx:
„Mit großer Trauer haben wir die Nachricht erhalten, dass Papst em. Benedikt XVI. heute gestorben ist. Benedikt XVI. war ein großer Papst, der sein Hirtenamt stets mit Freimut und starkem Glauben ausübte. Als Theologe prägte und prägt er die Kirche lange und nachhaltig. Dem Erzbistum München und Freising war er, ob als Priester, Professor, Erzbischof, Kardinal oder Papst, stets eng verbunden. Das durfte ich in vielen persönlichen Begegnungen immer wieder erfahren. Wir trauern um einen treuen Zeugen der Liebe Gottes und einen bedeutenden Lehrer der Kirche, dessen Verkündigung bereits zu seiner Zeit als Münchner Erzbischof weit über die Grenzen des Erzbistums hinaus strahlte. Die christliche Prägung Bayerns und die lebendigen Ausdrucksformen der Frömmigkeit zu fördern, war ihm stets ein wichtiges Anliegen.
Viele Gläubige erinnern sich noch an gute Begegnungen mit dem Erzbischof bei Firmungen in den Pfarreien oder zu anderen Anlässen. Vor allem der Besuch Papst Benedikts XVI. in seinem ehemaligen Erzbistum im September 2006 erfüllt immer noch viele Menschen mit Freude und wohl auch ein wenig Stolz. In Joseph Ratzinger vereinten sich Intellektualität und eine tiefe, ehrliche Frömmigkeit. Dabei blieb er stets bescheiden und hat immer das Amt, nicht die Person in den Vordergrund gestellt. Es ging ihm nicht um Ansehen für seine Person oder die Erweiterung von Macht, sondern er strebte immer danach, die Aufgabe, die Gott ihm aufgetragen hatte, bestmöglich und mit ganzer Kraft zu erfüllen.
Wir sind ihm zutiefst dankbar für seinen jahrzehntelangen Einsatz, seine exzellente Theologie und sein beeindruckendes Lebens- und Glaubenszeugnis. Sein Vermächtnis wird weiterwirken. Das Erzbistum München und Freising und die Freisinger Bischofskonferenz werden die Erinnerung an den emeritierten Papst Benedikt XVI. lebendig halten und für ihn beten.“
Zum Zeichen der Trauer haben in allen Kirchen der Erzdiözese vom ersten bis zum dritten Tag nach der Todesnachricht von 16.00 Uhr bis 16.15 Uhr die Glocken geläutet, sofern nicht gerade ein Gottesdienst stattfand.
Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, möchte Sie um das Gebet und die Fürbitte für den Verstorbenen bitten.
Barmherziger Vater,
Benedikt XVI. hat Dir und den Menschen auf vielfältige Weise gedient.
Er hat Dein Wort in Lehre und Verkündigung ausgelegt,
die Sakramente gespendet und Dein Volk als Hirte geführt.
Wir bitten Dich:
Nimm ihn auf in die Freude ewigen Lebens mit Dir.
Lass ihn nun schauen, was er geglaubt und wofür er gelebt hat.
Tröste alle, die um ihn trauern mit Deiner Zuneigung und Nähe.
Uns alle stärke in unserem Zeugnis für Dein Evangelium in Wort und Tat
und bewahre uns in der Einheit Deiner Kirche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.