Geboren am 08. Juni 1951, wuchs er in der Dachauer Altstadt auf und wurde von frühester Kindheit an vom christlichen Glauben geprägt. Er wurde Ministrant, Lektor und Kommunionhelfer in seiner Heimatpfarrkirche St. Jakob und übte neben seinen liturgischen Aufgaben viele weitere ehrenamtliche Tätigkeiten als Pfarrgemeinderat, als Helfer bei der Firmvorbereitung sowie als Leiter der Pfarrjugend aus.
Fasziniert vom christlichen Glauben und vom kirchlichen Leben, reifte im gelernten Versicherungskaufmann allmählich der Wunsch heran, sich zum Ständigen Diakon ausbilden zu lassen und sein ganzes Leben als zölibatärer Mann dem seelsorgerlichen Dienst zu widmen. Nach einigen Jahren intensiver theoretischer und praktischer Ausbildung wurde er am 11. Dezember 1983 vom damaligen Erzbischof Dr. Friedrich Wetter im Dom Zu Unserer Lieben Frau in München zum Diakon geweiht.
Während der ersten zehn Jahre seines diakonalen Lebens war er zum Seelsorgedienst in der Dachauer Pfarrei Mariä Himmelfahrt angewiesen. Zum 01. September 1993 wechselte er schwerpunktmäßig in die Krankenhausseelsorge hinüber und wirkte beinahe ein Vierteljahrhundert in den beiden Kliniken Dachau und Markt Indersdorf.
Während dieser Zeit baute er die Notfallseelsorge im Landkreis Dachau auf, in die er bis zuletzt viel Herzblut hineinsteckte. Überdies war er als überzeugtes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Dachau auch eine wichtige pastorale Stütze für die Floriansjüngerinnen und -jünger im gesamten Landkreis Dachau.
Neben seinem enormen Engagement als Krankenhaus- und Notfallseelsorger sowie als seelsorgerlicher Ansprechpartner und Fachberater für die Kreisbrandinspektion Dachau blieb er sowohl seiner Heimatpfarrei St. Jakob als auch seiner ersten Einsatzpfarrei Mariä Himmelfahrt stets eng verbunden. Immer wieder versah er den Diakonendienst bei verschiedenen Messfeiern, spendete das Sakrament der Taufe, assistierte bei Trauungen und gestaltete Beerdigungen. Darüber hinaus war er für viele Gemeindemitglieder ein geschätzter Seelsorger, dem sich Jung und Alt in allen möglichen Anliegen gerne anvertraute.
Nach seinem Eintritt in den Ruhestand war er ab dem 01. April 2017 zur Seelsorgemithilfe im Pfarrverband Dachau-St. Jakob angewiesen. Noch bis Mitte Januar 2021 übte er diesen Dienst mit Leidenschaft aus, ehe ihn eine plötzliche Verschlechterung seines Gesundheitszustandes daran hinderte, seinen so liebgewonnenen Aufgaben nachzukommen.
Der Tod von Albert Wenning reißt eine große Lücke im Pfarrverband Dachau-St. Jakob. Mit ihm fehlt ein ungemein beliebter Seelsorger, der es verstand, mit seiner bescheidenen, unaufdringlichen, einfühlsamen, zarten und auch humorvollen Art die Herzen vieler Menschen zu erreichen. Seine natürliche Lauterkeit, seine aufrichtige Demut, seine geduldige Hingabefähigkeit und seine großzügige Hilfsbereitschaft ließen unzählige Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit der heilsamen Liebe Gottes in Berührung kommen. Dafür gebührt ihm über seinen Tod hinaus ein großer Dank.
Möge er jetzt die Erfüllung dessen erfahren, was Gott im Evangelium seinen Dienern verspricht:
„Komm, du guter und getreuer Knecht; nimm teil am Festmahl deines Herrn“ (Mt 25,21).
Pfarrer Dr. Benjamin Gnan