Obwohl regnerisch-kühles Wetter vorherrschte, wurde doch die treue Gläubigenschar nicht davon abgeschreckt. Zusammen mit Pfarrer Kittelberger, der in Sachen "Puch-Wallfahrt" schon ein "alter Hase" ist wurden die Rosenkranzsätze beim Gang durchs Dorf gebetet. Das Ziel war die Kirche St.Sebastian. An deren Eingang befindet sich mitten im Friedhof eine imposante Linde. Diese mächtige "tausendjährige Linde" beherbergte nach einer Legende einst in ihrem hohlen Stamm eine zierliche Frauengestalt: Die selige Edigna. Einst Tochter des französischen Königs Heinrich I. sollte sie zwangsverheiratet werden.
Wundersame Ankunft Edignas in Puch
Edigna wollte aber sich der Vermählung nicht beugen und floh. Ein Bauer soll die 17jährige mit einem Ochsenkarren und ihren paar Habseligkeiten, darunter ein Hahn und eine Glocke mitgenommen haben. In der Gegend des heutigen Puch soll die Glocke urplötzlich zum Läuten angefangen haben und auch der Hahn sich bermerkbar gemacht haben. So bestimmte die adlige Tochter sodann diesen Ort als ihr Ziel als Zeichen Gottes. In der Linde soll sie die Einwohner mit Rat und Tat unterstützt haben.
Malerisches Kirchlein
Die Pfarrkirche wurde erstmals 758 urkundlich erwähnt und beinhaltet heutzutage am linken Seitenaltar ein Portrait und in einem Glasschrein die Reliquien der Seligen Edigna. Diese wurden bei Restaurationsarbeiten um 1970 entdeckt. Die Decken - und Wandgemälde zeigen Szenen ihrer Legende. Hr.Kittelberger ging in seiner Predigt auf die Heiligen und Seligen ein. Durch das Wirken des hlg. Geistes konnten sie ähnlich wie die Apostel am Pfingstmorgen ihre wahre Bestimmung im Herrn finden. Der feierliche Gottesdienst wäre nicht komplett gewesen, wenn nicht die Verehrung dieser Überbleibsel Edignas als fester Programmpunkt bestanden hätte. Ebenso ist es immer noch Brauch unter den Mitterndorfer Pilgern sich ein Blatt vom Lindenbaum abzupflücken und als hlg. Souvenir mit nach Hause zu nehmen.