Wenn die Stufen vor dem rechten Seitenaltar und der Platz vor dem Volksaltar in der Kirche St. Jakob farbenfroh und üppig wie mit einem Teppich aus Obst, Gemüse, Getreide, Kürbissen, Brot und Weintrauben geschmückt werden, ist es wieder so weit: Erntedank. Aber wie wichtig ist das Erntedankfest heute noch?
Die modernen Menschen unserer säkularen Welt verlieren mehr und mehr den Bezug zu den Wurzeln der Feste im Kirchenjahr. Der Ursprung und Hintergrund aller kirchlichen Feste, wie es auch viele Umfragen eindeutig beweisen, geht zunehmend verloren. Kirchliche Feste werden zu verweltlichten Konsumfesten, die die Kassen tüchtig klingeln lassen. Umso schöner und wichtiger ist es, dass am ersten Sonntag im Oktober in unseren Kirchen nach wie vor die Altäre mit landwirtschaftlichen Produkten aller Art geschmückt werden, um auf den eigentlichen Sinn von Erntedank aufmerksam zu machen.
An Erntedank geht es nicht darum, die Ernteerträge der verschiedenen Feldfrüchte und Kulturen statistisch perfekt aufzulisten und zu präsentieren. Nein, Erntedank möchte uns zum Stillwerden und zum ganz persönlichen Danksagen für das viele Gute und Schöne anregen und einladen. Das Gute und Schöne, das uns in einer Welt der Katastrophen und des Chaos von Gott und unseren Mitmenschen auf so vielfältige Art und Weise und täglich neu geschenkt wird.
„Danket dem Herrn, denn er ist gut, seine Liebe hört niemals auf!“
Psalm 118,1